Reifengröße lesen: So entschlüsseln Sie den Code auf der Reifenflanke richtig
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Tiempo de lectura 3 min
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Wer beim Reifenkauf nur nach dem Preis geht, riskiert ernsthafte Fehler. Die Reifengröße richtig zu lesen ist entscheidend für Sicherheit, Fahrkomfort und Fahrzeugkompatibilität. Doch viele Autofahrer sind sich nicht sicher, was „205/55 R16 91V“ eigentlich bedeutet – oder übersehen wichtige Angaben wie den Geschwindigkeitsindex oder den Tragfähigkeitsindex. In diesem Beitrag erkläre ich, wie man die Reifendimensionen korrekt entschlüsselt, welche typischen Irrtümer es gibt und worauf man beim Kauf unbedingt achten sollte.
Die Zahlen- und Buchstabenkombination auf der Reifenflanke sieht auf den ersten Blick technisch aus – doch sie lässt sich leicht entschlüsseln, wenn man das System versteht.
Beispiel: 205/55 R16 91V
205 = Reifenbreite in Millimetern
55 = Verhältnis von Höhe zu Breite (Querschnittsverhältnis), hier 55 %
R = Bauart des Reifens (Radialreifen)
16 = Felgendurchmesser in Zoll
91 = Tragfähigkeitsindex (Load Index)
V = Geschwindigkeitsindex (Speed Index)
In der Praxis ist besonders die erste Hälfte dieser Kennzeichnung entscheidend, wenn man neue Reifen auswählt oder den passenden Reifendruck bestimmen möchte. Ich empfehle, die vollständige Reifendimension im Fahrzeugschein Teil 1 (Ziffer 15.1–15.3) oder vom Aufkleber im Türrahmen abzulesen, bevor man Reifen bestellt oder in der Werkstatt montieren lässt.
Ein häufiger Irrtum: Das „R“ wird oft mit „Runflat“ verwechselt. Es steht jedoch lediglich für „Radialreifen“, die heute Standard sind.
Neben der eigentlichen Reifengröße sind zwei weitere Angaben entscheidend: der Tragfähigkeitsindex (LI) und der Geschwindigkeitsindex (SI). Sie finden sich am Ende der Reifenkennzeichnung und dürfen keinesfalls ignoriert werden.
Tragfähigkeitsindex (z. B. 91): Gibt an, wie viel Gewicht ein Reifen tragen darf.
Beispiel: 91 = 615 kg Traglast pro Reifen.
Geschwindigkeitsindex (z. B. V): Gibt die maximal zulässige Geschwindigkeit an.
Beispiel: V = bis 240 km/h.
Beide Werte müssen mindestens den Vorgaben des Fahrzeugherstellers entsprechen – sonst erlischt die Betriebserlaubnis. In der Praxis sehe ich oft, dass Reifen mit der richtigen Größe, aber einem falschen Geschwindigkeitsindex gekauft werden, z. B. T statt H. Solche Fehler können zu Bußgeldern oder im Ernstfall zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.
Tipp: Nach jeder Reifenmontage den Luftdruck bei kaltem Reifen prüfen – zum Beispiel mit dem Ventus Pro, der zuverlässig bar- und PSI-Werte misst und auch unterwegs einsatzbereit ist.
Der Wunsch nach anderen Reifenmaßen ist verständlich – sei es aus optischen Gründen (größere Felgen) oder zur Kostenersparnis (schmalere Winterreifen). Doch nicht jede Kombination ist zulässig.
Grundsätzlich dürfen nur Reifengrößen verwendet werden, die vom Hersteller freigegeben oder durch ein TÜV-Gutachten abgedeckt sind. Andernfalls kann es zu Problemen bei der Hauptuntersuchung oder beim Versicherungsschutz kommen.
Typische Risiken:
Abrollumfang verändert sich → Tachoabweichung
Traglast oder Speed Index nicht passend
Felgenmaß nicht abgestimmt
Keine Eintragung in den Fahrzeugpapieren
Ich hatte einen Kunden, der von 205 mm auf 195 mm breite Winterreifen wechselte – leider ohne TÜV-Gutachten. Die Folge: keine HU-Plakette und zusätzliche Kosten.
Mein Rat: Wer neue Reifengrößen ausprobieren möchte, sollte dies nur mit technischer Freigabe oder TÜV-Gutachten tun. Und denken Sie daran: Auch andere Dimensionen müssen korrekt befüllt werden. Hier bietet sich der LP1 an – kompakt, präzise und mit Auto-Stopp-Funktion.
Damit beim Reifenkauf keine böse Überraschung droht, empfehle ich folgende fünf Punkte zu prüfen:
Reifengröße exakt ablesen (z. B. 205/55 R16)
Tragfähigkeits- und Geschwindigkeitsindex beachten
Nur zugelassene Maße verwenden (ABE oder Fahrzeugschein)
DOT-Nummer und Produktionsdatum prüfen
Luftdruck immer im kalten Zustand messen
Unabhängig von der Reifengröße ist der korrekte Luftdruck entscheidend für Fahrverhalten, Verbrauch und Sicherheit. Ich kontrolliere ihn bei meinen Fahrzeugen mindestens einmal im Monat, besonders bei Temperaturschwankungen.
Geräte wie der LP1 oder der Ventus Pro sind dafür ideal, da sie mobil einsetzbar und sehr genau sind. So fahren Sie nicht nur gesetzeskonform, sondern auch effizient und sicher.
Die Informationen stehen im Fahrzeugschein Teil 1 (Ziffer 15.1–15.3) oder auf einem Aufkleber im Türrahmen oder Tankdeckel.
Ein zu niedriger Geschwindigkeitsindex ist nicht zulässig. Im Ernstfall riskieren Sie den Verlust des Versicherungsschutzes und eine Anzeige wegen Betrieb ohne Zulassung.
Nur, wenn diese Kombination vom Fahrzeughersteller freigegeben oder durch ein TÜV-Gutachten abgedeckt ist. Sonst erlischt die Betriebserlaubnis.
Ja, das ist Pflicht. Auch neue Reifen sind nicht immer korrekt befüllt. Kontrollieren Sie den Druck immer bei kaltem Reifen.
Das „R“ steht für Radialreifen – die heute gängigste Bauart. Es hat nichts mit Runflat zu tun.